Der Ford F-150 Lightning in Österreich
Mehr Schein als Sein? Fakten zum elektrischen F-150.
Er ist 100% elektrisch. Er ist ein echter Full Size Pick-Up. Er hat eine hohe Reichweite (im Leer-Zustand). Er hat eine hohe Anhängelast. Er hat eine hohe Nutzlast. Er hat super Features. Er kann als Generator für dein Haus dienen. Er ist modern. Er bietet viel Platz. Er sieht cool aus. Der Ford F-150 Lightning. Und trotzdem ist er in Österreich nicht salonfähig. Hier erfährst du wieso.
Zu hohes Eigengewicht
Der Ford F-150 Lightning hat in der Platinum-Ausführung ein Eigengewicht von mindesten 3.126 kg. In Österreich, darf ein Pick-Up maximal 3.500 kg höchst zulässiges Gesamtgewicht aufweisen, damit dieser als LKW der Klasse N1 zugelassen werden kann. Dabei muss jedoch zudem die Nutzlast des Fahrzeuges höher sein, als die zu befördernde Personenlast. Der Lightning verfügt über fünf Sitzplätze. Das hohe Eigengewicht hat zur Folge, dass die Nutzlast des Lightning geringer ist, als die Personenbeförderungslast und das Fahrzeug damit nicht als LKW N1 genehmigt werden kann. Dies bringt folgende Nachteile mit sich:
- Genehmigung als LKW N2 erforderlich
- C-Führerschein-Pflicht
- Go-Box-Pflicht
- Fahrtenschreiber-Pflicht
- 80 km/h Höchstgewschindigkeit
Zu geringe Reichweite unter Last
Der Hersteller gibt die elektrische Reichweite des F-150 Lightning in der Basisversion Pro mit dem Standard-Akku mit 386 km an. Die vollausgestattete Platinum-Version soll mit dem größeren Akku 482 km schaffen. Erste Erfahrungsberichte zeigen, dass der Lightning mit dem großen Batteriepack, sofern er unbeladen ist und keinen Anhänger zieht, auch etwa 400 km Strecke zurücklegen kann. Allerdings zeigen erste Testfahrten auch, welch drastische Auswirkung der Lastentransport auf die elektrische Reichweite des F-150 hat. Das renommierte Magazin „Motortrend“ schreibt, wie folgt:
- weniger als 150 km Reichweite mit 3.200 kg Anhängelast
- weniger als 185 km Reichweite mit 1.425 kg Anhängelast
Quelle: Motortrend
Teure Homologation für Österreich
Ford wird den F-150 Lightning nicht offiziell in Europa bzw. Österreich anbieten. Aus diesem Grund müssen Einzelimporteure, wie wir, den F-150 Lightning in USA oder Kanada erwerben und hierzulande einzelgenehmigen. Zur Einzelgenehmigung des Ford F-150 Lightning sind in Österreich, neben den üblichen Umrüstarbeiten an der Beleuchtung, der Anhängersteckdose und des Infotainmentsystems, zusätzlich folgende, kostspielige Prüfverfahren erforderlich.
- Prüfung der Elektromagnetischen Verträglichkeit | ca. € 15.000,00
- Prüfung der WLTP-Werte (Energieverbrauch) | ca. € 5.000,00
- Prüfung des Fußgängerschutz‘ | ca. € 20.000,00
Bei den genannten Kosten ist vorausgesetzt, dass die einzelnen Prüfverfahren mit einem einzigen Fahrzeug, bei einem einzigen Versuch bestanden werden. Dies kann im Vorhinein jedoch nicht garantiert werden.
Schlechte Verfügbarkeit
Ford hat seit dem Beginn der Corona-Pandemie und des Mikro-Chip-Mangels generell Probleme in der Produktion des Ford F-150 (auch bei den Verbrenner-Modellen). Der Ford F-150 Lightning kann derzeit überhaupt nicht bestellt werden, da die aktuelle Produktion ausverkauft ist (Stand: 10.2022). Dies führt dazu, dass Fahrzeuge zu überhöhten Preisen am amerikanischen Markt angeboten werden (zwischen € 15.000,00 und € 50.000,00 über dem US-Listenpreis).
Zu hoher Kaufpreis
Der derzeitige Wechselkurs (USD/EUR), die schlechte Verfügbarkeit und damit einhergehenden hohen Einkaufspreise in Amerika, die Importlogistik inklusive Verzollung sowie die kostspieligen Prüfverfahren für eine Homologation in Österreich sorgen dafür, dass der Lightning in Österreich teuer wird.
Ford F-150 Lightning Pro (Basisversion): ca. € 80.000,00*
Ford F-150 Lightning Platinum: ca. € 130.000,00*
*inklusive Verschiffung, Verzollung, Transport | exklusive Umrüstung US-EU, Prüfung der Elektromagnetischen Verträglichkeit, WLTP-Prüfung, Fußgängerschutz-Prüfung, Homologation
Fazit
Aufgrund der schlechten Verfügbarkeit, der hohen Preise, den großen Homologationsaufwänden und insbesondere wegen der Gewichts-bedingten Nachteile werden wir den Ford F-150 Lightning bis auf weiteres nicht importieren. Gleiches gilt für ähnliche Modelle, wie den Chevrolet Silverado 1500 EV, den GMC Sierra 1500 EV, den GMC Hummer EV, den Tesla Cybertruck sowie den Rivian R1T. All diese vollelektrischen Pick-Ups weisen für die gesetzlichen Gegebenheiten in Österreich ein zu hohes Eigengewicht auf, um die Trucks attraktiv auf unsere Straßen bringen zu können.
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